Rituale

Rituale, Zeremonien und Gebet erfüllen die Ursehnsucht des Menschen nach Transzendenzerfahrung – nach der Erfahrung von Einheit
Rituale und Zeremonien sind „uralt“ und zuhause in allen Kulturen und auf allen Kontinenten. Sie haben ihre Bedeutung im täglichen Leben – heute mehr oder weniger intensiv. Teilweise sind sie völlig in Vergessenheit geraten. Dennoch gibt es keine Kultur, in der nicht Wurzeln von Ritualen und Zeremonien vorhanden sind.
Menschen werden durch Rituale und Zeremonien in tiefsten Ebenen, jenseits des Verstandes, berührt und kommen in persönliche Erfahrungen mit dem Sein. Rituale und Zeremonien sind eine Urform der Kommunikation zwischen Mensch und dem, was „größer ist als er selbst“. Sie verbinden zur Einheit…
Rituale und Zeremonien begleiten durch Lebensphasen und aktuelle Situationen, sie klären, initiieren und unterstützen Heilung, sie stärken und machen Einheit/Eins-Sein erfahrbar.
Gebet und Rituale sowie Zeremonien begleiten sich. Gebete als „aus-gesprochene“ oder in sich still gesprochene „Handlung“ können durch Handlungen wie Rituale und Zeremonien „erfahrbare, ganzheitliche Kommunikation“ werden – ebenso wie Rituale und Zeremonien durch das Wort vertieft werden können.

Rituale verbinden Dich mit Deinem Gott.
Das Göttliche Wesen ist vergleichbar mit Radiowellen, die nicht mit den menschlichen Sinnen wahrnehmbar sind, trotzdem aber existieren. Diese Signale sind im Äther, Du kannst sie aber nur mit einem Empfangsgerät wie Fernseher oder Radio empfangen. Hast Du keinen Empfänger, sind sie für Dich nicht existent.
Genau so ist es mit dem Göttlichen Wesen.

Rituale helfen, das Göttliche zu erkennen.
Wie man ein Empfangsgerät für die Radiowellen braucht, so werden Rituale dazu benötigt, die Chakren und Nadis zum Empfang des Göttlichen zu aktivieren.
Das Ritual verbindet den physischen und die psychischen Körper mit dem Göttlichen.
Derjenige, der ein Ritual erfährt, braucht für sein Erfahren des Rituals keine Defintion – für ihn ist die innere Erfahrung das Wichtige.

 

Grundvoraussetzungen eines Rituals

Förmlichkeit (feste Formen in der Handlung – UND – formeller Beschluss = klare Absicht): Rituale bestehen aus festgelegten Handlungen, die eine größere oder auch eine eingeschränkte Öffentlichkeit einschließen. Rituale bestehen aus Einzelelementen, die nach bestimmten Regeln bewusst zusammengesetzt werden.
Entscheidend ist der Beschluss (Anm.: die Absicht) zur Durchführung des Rituals. Erst damit werden aus Alltagshandlungen (wie z.B. aus dem Gießen von Wasser) Ritualhandlungen. Ohne diesen förmlichen Beschluss stellt sich kein „Verdienst“ ein. Auch wenn die Absichten der einzelnen Teilnehmer am Ritual unterschiedlich sind, wirkt sich das nicht auf die Durchführung des Rituals aus.

Modalität (Überhöhung): „Fast jede Handlung kann zu einer Ritualhandlung werden. Der genaue Ausführungsmodus ist jedoch nicht beliebig. Ob essen, trinken, gehen oder reden – rituell ist eine Handlung erst dann, wenn die Handlungsformen und -mittel vorgeschrieben sind.“ Wer durstig ist, trinkt einfach aus einem Becher. Es ist ihm in dem Augenblick egal, wie der Becher aussieht oder welche Form der Becher hat. Beim Ritual aber ist genau das wichtig: Genau das für einen Alltagsgegenstand geltende „Es-ist-egal“, das im Alltag „Unbewusste“ (es wird beim Gebrauch keine gegenwärtige Achtsamkeit auf Form, Farbe, Material etc. gelegt) wird beim Ritual wichtig: Beim Ritual wird Bewusstsein darauf gegeben (z.B. auf Farbe, Form und Material eines Bechers für ein Ritual). Der Gegenstand bezieht sich nicht mehr auf die alltägliche Welt, sondern auf „eine transzendentale Welt“. Ritualhandlungen beziehen sich oft auf eine andere, meist höher bewertete Welt oder auf heilige Anfänge.

Das mögliche Ergebnis von Ritualen:
Transformation (Erfahrung von Wirkungen): Rituale bringen oft Wirkungen mit sich. Rituale können auch eine Veränderung eines Status, eines Seinszustandes bewirken – „nachher ist man jemand anderer“.