Über die Liebe

Die Liebe ist unbestritten unser Schlüssel zum Glücklichsein. Wenn wir lieben und geliebt werden, schweben wir sozusagen „im 7. Himmel“. Schon als Kind ist uns die Zuwendung und Liebe unserer Eltern wichtigstes emotionales Element unseres jungen Lebens.

Wie viele Male im Leben müssen wir später dann erfahren, daß wir Liebe nicht zwingen können, daß wir Liebe nicht festhalten können – kurz, daß Liebe ein äußerst flüchtiger Schatz ist. Wie viel haben wir getan, was haben wir alles gegeben, um Liebe zu erlangen, um unser Sehnen und unseren Durst zu stillen nach dem süßen Geschmack der Liebe. Und oftmals fragen wir uns gerade jetzt, wo sie ist. Ist sie nur für andere da oder auch für mich?

Die Liebe hat viele Facetten und gerade hier in unserer menschlischen Existenz, im materiellen Körper gibt es viele Möglichkeiten, sie auszudrücken und zu empfangen. Da ist die körperliche Zärtlichkeit in den liebevollen Berührungen, der Höhepunkt der liebenden Vereinigung der Partner im Sex, da sind aber auch viele Geschenke, Gesten, Zuwendungen wie einfache Aufmerksamkeit und Zuhören, die wir aus Liebe dem Anderen, dem Mitmenschen und Nächsten zuteil werden lassen.

Manchmal überschlagen wir uns geradezu darin, unseren Mitmenschen Liebe zukommen zu lassen. Dann kann es uns sogar passieren, daß wir abgelehnt werden statt zurück geliebt zu werden. Könnte es sein, daß die anderen merken, wieso ich mich so anstrenge? Dass ich gar eigene, selbstbezogene Gründe für meine allgegenwärtige „Liebe“, die ich auf alles und jeden ergieße, habe? Daß ich alles tue und unternehmen würde, um geliebt zu werden?

Die Gründe unserer unstillbaren Sehnsucht nach Liebe liegen tiefer, in unserem Sein begründet. Wir kommen als Tropfen des göttlichen Ozeans der Liebe in die Individualität des Menschseins gefallen, um hier auf dem Planeten alle denkbaren Erfahrungen zu machen, die unserem weiteren Evolutionsweg hin zurück zur Göttlichen Quelle dienen können. Und obwohl wir nach wie vor Teil des Gesamten sind, haben wir ein stetiges Gefühl der Trennung von Gott und der Liebe – denn Gott ist die Liebe. Wir kennen aus unserer geistigen Existenz diese Göttliche Liebe und verzehren uns jetzt hier nach ihr. Wir suchen sie überall und finden sie doch nicht.

Der einzige Weg, in diesem Leben zur Liebe zu finden, ist ein Umkehrschluss. Wenn wir die Verbindung zur Quelle, zum Göttlichen, im Herzen wiedergefunden haben, wenn wir unsere ganze Liebe auf Gott werfen können, erschließt sich die Möglichkeit, auch Seine Liebe hier in diesem Leben zu erfahren. Auf dem Weg dorthin ist die SELBSTLIEBE ein wichtiger Baustein.

In unserer Kultur wurde uns zwar stets gesagt, daß wir alle und alles zu lieben haben, daß wir selbst aber unwürdige arme Sünder vor Gott seien, weil ja vor langer Zeit von unseren Ahnen die Sünde gegen Gott ausging und wir deren Erben sind. Auch wenn wir die biblische Geschichte nicht glauben, so stecken doch diese Glaubenssätze tief in uns und den Generationen vor uns drin und sind sozusagen in unserer DNA verankert. Solche „alten Schuhe“ auszuziehen, weil man nicht mehr darin laufen möchte, ist gar nicht so einfach. Oftmals hilft aber schon, sich der Zusammenhänge bewusst zu werden, um Änderungen in unserem Verhalten, besonders uns selbst gegenüber, zu erreichen.

Jesus hat sich ganz klar ausgedrückt über das, was uns hilft:

1. Liebe Gott mehr als alles auf der Welt

2. Liebe Deinen Nächsten so wie DICH SELBST

Wir wissen nicht, in welcher Reihenfolge der zweite Satz vom Herrn gesagt wurde, aber ich würde immer empfehlen, bei sich selbst anzufangen. Ich behaupte sogar, daß Menschen, die sich selbst nicht lieben, andere nicht reinen Herzens und im vollen Umfang lieben können.

 

♥ ♥ ♥