Der Sinn des Lebens

Um es möglichst kurz auszudrücken, ist für den Menschen der Sinn des Lebens, sich selbst bewußt zu werden als ein Teil des Ganzen, der Schöpfung. Er ist hier auf dieser Erde, um im Laufe seines Lebens viele Erfahrungen zu durchlaufen, gute wie schlechte. Daran soll er erkennen und reifen. Mit dieser Reife geht er eines Tages in die Astralwelt oder höhere feinstoffliche Ebenen zurück, um dort eine Weile auszuruhen und zu lernen, bis es ihn wieder drängt, erneut auf die Erde zu kommen und andere, weitere Erfahrungen zu erleben. Dieser Kreislauf findet über viele Jahrhunderte und Jahrtausende statt, so lange, bis der Mensch in seinem Herzen erkannt hat, daß er ein Teil des Göttlichen ist, und wieder zurück ins Vaterhaus möchte. Das heißt, die vollständige Aufgabe des Egos, der Individualität, und dadurch die Verschmelzung mit Gott, der Quelle, dem Zentrum allen Seins. In allen Kulturen weltweit wird die Lehre der Wiedergeburt (Reinkarnation) so oder so ähnlich seit Jahrtausenden fortgeschrieben, je nach Zeiten und Regionen mit anderen Bildern, aber im Kern der Aussage gleich.

Den wenigsten Christen ist die Tatsache bekannt, dass Karma und Reinkarnation einst auch wichtige Grundlagen des frühen Christentums, also dem Urchristentum darstellten. Jesus Christus hat sich, wie einigen Stellen der Bibel und gnostischen Schriften zu entnehmen ist, für die Reinkarnation ausgesprochen.

Im 2. Konzil von Konstantinopel im Jahre 553 n. Chr. wurde auf Betreiben von Kaiser Justinian die Lehren des Origines von Alexandria (185-255), darunter auch Passagen zur Wiedergeburt, abgeschafft und die Lehre von der Wiedergeburt mit einem Kirchenbann belegt. (Origines von Alexandria war einer der größten Gelehrten und Bibelkenner, den das Christentum je gekannt hat.) Der damalige Papst Vigilius, der mit Gewalt hergebracht wurde, anerkannte die Beschlüsse in der Konstitution Dominus noster et Salvator am 23.02.554 n. Chr. und die entsprechenden Passagen in der Bibel wurden gestrichen bzw. umgeschrieben, eine gewisse Ausnahme stellt jedoch das Johannes-Evangelium dar.

Kein Mensch kann in einem einzelnen Leben die Lektionen ungebrochener Gesundheit und körperlicher Krankheit lernen, die Lektionen des Reichtums und der Armut, des zurückgezogenen Studiums und des öffentlichen Handelns, der Freundschaft und der Einsamkeit, der Auflehnung und des Gehorsams, der Tugend und des Lasters.

Ich hoffe, ich konnte Dir in der Kürze mit einfachen Worten einen Sinn vom Sinn des Lebens vermitteln.